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Ruhrpott

Blumen gegen den Blues: November im Dortmunder Westfalenpark

Westfalenpark Dortmund

Der November ist eingezogen und hat so richtig fies-kaltes Usselwetter dabei. Grau in grau zeigt sich aktuell das Ruhrgebiet von seiner hässlichsten Herbstseite. Mich zieht das nahende Ende des Jahres und so ein tagelanges, dunkles Wetterchen ganz schön runter. Da am Wochenende oder an Feiertagen nicht vor Netflix und Amazon Prime zu versinken, fällt schwer.

Doch gerade an diesen Tagen sollte ich nicht im Haus bleiben. Auch wenn der Himmel wolkenverhangen ist, bekommt man draußen viel mehr Energie und Licht ab, als wenn man den ganzen Tag auf dem Sofa rumhängt. Vitamin D ist das Stichwort. Das Hormon wird mit Hilfe von Sonne in einer Vorstufe in der Haut gebildet. Auch wenn die Sonne nicht sichtbar ist, sollte man laut Dr. Internet im Herbst und Winter viel rausgehen, um zumindest einen Teil des wichtigen Stoffes bilden zu können. Den Rest besorgen dann die Vorräte aus den Sommermonaten. So jedenfalls die Theorie.

Ein Vitamin D-Mangel führt dazu, dass die Knochen weich werden und brechen. Üble Vorstellung. Um dem entgegenzutreten, sollte man viel fettigen Fisch essen und eben viel an der frischen Luft sein. Dass mit dem Fisch ist bei mir ausbaufähig, Rausgehen gerade im Winter auch. Aber daran arbeiten wir jetzt mal gemeinsam und machen einen ausgedehnten Spaziergang durch den herbstlichen Westfalenpark. Damit wäre auch ein weiterer Punkt auf meiner Bucket-List für einen schönen Herbst erfüllt.

Ich wusste von Fee, dass im Westfalenpark noch einige Dahlien stehen. Also habe ich mir meine Kamera geschnappt und versucht, selbst in diesem mega-trüben Süppchen da draußen ein paar Farbkleckse zu finden. Das ist zugegebenermaßen keine tageserfüllende Aufgabe. Aber zum Glück liefen mir nicht nur Dahlien vor die Linse, sondern auch jede Menge andere stimmungshebende Herbstdetails.

Grau? Alles Ansichtssache

Und wie immer im Leben ist das alles ja letztlich auch eine Frage des Fokus. Wer grau in grau sieht und sich nicht auf das Schöne konzentrieren möchte, da es an diesen Tagen sehr viel anstrengender ist als an einem sonnigen Sommertage, der bekommt fast schon als logische Folge schlechte Laune. Dabei ist auch das Schöne vorhanden.Wir müssen nur genau hinsehen.

Und durch den Sucher einer Kamera ist es im Blumentbeet nun mal echt bunt und farbenfroh. Selbst im November. Darauf sollte ich mich in der dunklen Jahreszeit konzentrieren. Dann sieht die Welt schon gar nicht mehr ganz so scheiße aus. So habe ich auf der Suche nach Farbe auch ganz schnell ein paar bunte Blätter und im Rosengarten jede Menge rote, gelbe und rosafarbene Blüten sowie Hagebutten entdeckt.

Früchte Westfalenpark Dortmund

Im Westfalenpark leben auch ein paar Flamingos. Ihnen scheint das klirrend-kalte Wasser nichts auszumachen. Ich konnte das sehr gut beobachten, da die Vögel in aller Ruhe im Wasserbecken auf und ab wanderten. So nah wie hier an einem verregnetem Herbsttag im November kommt man den pinken Freunden wohl auch sonst nie. Kaum ein Besucher im Park, keine Kinder, die die Flamingos durch wildes Rumtoben stören könnten. Brrrr, allein bei dem Gedanken, bei 10 Grad und Nieselregen auf einem Bein in einem Tümpel rumzustehen, lässt mich schaudern.

Das Beste kommt zum Schluss

An dem Tag konnte ich im Westfalenpark also nicht nur Flamingos bei der Nahrungssuche beobachten, sondern auch bunte Blätter im Wind, verblühte Rosen in zig Formen und Farben genießen und schließlich auch die Dahlien in Augenschein nehmen. Die hatte ich beim Streifzug durch den Park fast vergessen. Ich wollte mich schon auf den Rückweg machen, relativ zufrieden mit der Fotoausbeute, aber ganz schön bibbernd, da erblickte ich sie: die Dahlien, wegen der ich ja eigentlich hier war. Ein paar sahen noch wirklich gut aus, andere waren abgeknickt oder schon stark verblüht. Jetzt, ein paar Tage und Regengüsse später, dürften sie vollkommen hinüber sein. Insofern bin ich glücklich, mich an dem Tag im November nicht dem Herbstblues hingegeben zu haben.

Flamingo im Westfalenpark Dortmund

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5 Comments

  • Reply Fee ist mein Name

    Tolle Bilder. Und schön, dass ich einen Anteil daran hatte, dass du den Hintern hochbekommen hast ;)!

    5. November 2017 at 22:48
  • Reply Haydee Carl

    Ich habe mal – in grauer Vorzeit – eine ganze Weile bei der Forsa gejobbt, als ich noch in Dortmund in der Oekotrophologinnen Ausbildung geschwitzt habe. Und die befindet (zumindest zum damaligen Zeitpunkt) sich genau dort am Eingang Florianturm. Ich hatte immer so 2 Stunden Pause zwischen Schule und Job und da lohnte der Weg nach Hause nicht. Also bin ich durch den Westfalenpark geschlendert. Das war meist so gegen 15 Uhr, mitten in der Woche, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Das ist toll, wenn man den Park quasi für sich alleine hat. Und Fotomotive findet man dort wirklich zu jeder Jahreszeit….
    Aber das mit dem Rausgehen und nicht vor Netflix und Co bei solchen Wetter zu versinken, muss ich definitiv auch üben. Ich bin da auch eher Team Couch… räusper…

    6. November 2017 at 6:48
  • Reply www.ruhrwohl.de - Plätzchenrezept: (Fast) gesunde Hafermakronen - www.ruhrwohl.de

    […] bis Dezember verwöhnen einen ja nun wirklich nicht mit vielen Feiertagen. Ganz zu schweigen vom November-Blues, der mich jedes Jahr wieder heimsucht. Bislang habe ich noch kein gutes Mittel dagegen gefunden. […]

    2. Dezember 2017 at 0:04
  • Reply www.ruhrwohl.de - Ausflugstipp fürs Ruhrgebiet: Tierpark und Fossilium in Bochum

    […] da die Tiere dann dort nicht anzutreffen sind. Bis dahin begnüge ich mich mit Exemplaren aus dem Dortmunder Westfalenpark oder eben dem Bochumer […]

    10. Februar 2018 at 13:16
  • Reply www.ruhrwohl.de - "Reise ins Licht": Parkleuchten in der Essener Gruga - www.ruhrwohl.de

    […] im See brav von allerlei Hobbyfotografen ablichten lassen und nicht so störrisch sind wie die im Westfalenpark. Ich weiß gar nicht genau warum, aber solche Veranstaltungen ziehen ja immer besonders viele […]

    22. Februar 2018 at 17:44
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