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Deep Shit

„Fünf Fragen am Fünften“ – Monat März

Holla, die Waldfee. Der Monat Februar ging aber schnell rum. Okay, er hatte auch nur 28 Tage. Aber auch so gefühlt kam er mir kurz, sonnig und bitterkalt vor. Heute ist auf jeden Fall schon wieder der 5. und somit ist es Zeit für Nics Fragen. Nachdem ich mich das letzte Mal pikiert gezeigt hatte, weil ich bei der Beantwortung so mega spießig rüberkam, muss ich heute schon wieder ein erschütterndes Geständnis ablegen. Aber lest selbst…

1. Wenn du ein Gericht zum Essen wärst, was wärst du dann?

Gleich eine Knaller-Frage! Puh, und jetzt muss ich mich also entscheiden, ob ich ein gesunder, veganer, high-end Blogger-Früstücksgoal-Bowl mit Chiasamen sein will, oder eine fettige Tiefkühlpizza? Frech. Aber ich würde mich auf jeden Fall für etwas aus der Richtung Soulfood entscheiden. Vielleicht ein Pastagericht mit Grünkohl. Das kommt mir und meiner Heimat am nächsten. Denn ich fühle mich zwar auf der einen Seite sehr bodenständig und norddeutsch, auf der anderen Seite ist mir die klassische Variante mit Kartoffeln und Pinkel dann doch etwas zu mächtig und langweilig. Und auf das Fleisch kann ich auch gut verzichten. Also verlinke ich an dieser Stelle ganz frech meine Grünkohl-Pasta, die ich seit ein paar Jahren im Winter immer wieder gerne zubereite. Und im Sommer bin ich dann ein Wassermelonensalat mit Feta, okay?

2. Welches Buch oder welche Bücher liebst du so sehr, dass du es / sie mehr als einmal gelesen hast?

Als Kind habe ich sehr viele Bücher gelesen. Einige davon mehrfach. Mit dem Studium und den vielen langen, unverständlichen Texten, die ich da konsumieren musste, verlor ich ziemlich das Interesse an Romanen. Leider hat das bis heute angehalten. Ich nehme mir immer weider vor, mal wieder mehr zu lesen. Dann fange ich einen Roman an, lese ca. 100 Seiten, lege es weg und beachte es monatelang nicht mehr. So geschehen mit den letzten 10 Büchern. Selbst Ratgeber, die nur 200 oder 300 Seiten lang sind, habe ich nicht komplett geschafft. Und das, obwohl mich die Dinge darin prinzipiell sehr interessieren. Stattdessen lese ich viele Blogs, Zeitschriften und Spiegel Online und son Kram. Aus diesem Grund komme ich jetzt auf die Literatur meiner Kindheit zurück: Ich glaube, ich habe sowohl „Rennschwein Rudi Rüssel“ als auch „Eine Woche voller Samstage“ (Ihr wisst schon, die Geschichten rund um das Sams) mindestens fünf Mal gelesen. So, und jetzt habe ich ein bisschen Angst, was die anderen auf diese Frage antworten werden. Vielleicht sollte ich mich auf die stille Treppe begeben und ordentlich schämen, dass ich das Romanlesen so vernachlässigt habe die letzten zehn Jahre.

3. Entschuldigst du dich zu oft?

Ja, das hat mir eine gute Freundin schon oft gesagt. Ich wäre zu wenig bei mir und würde zu sehr versuchen, andere zu verstehen und mich in ihre Argumentation zu begeben. Und eben auch, dass ich meine eigenen Fehler zu stark betone und mich zu oft entschuldige. Prinzipiell ist natürlich weder gegen eine Entschuldigung noch gegen das Verhalten etwas einzuwenden, andere verstehen zu wollen. Nur manche Dinge darf man auch einfach mal scheiße finden. Schuld an Stress und schlechter Stimmung ist man eben nicht immer nur selbst, auch andere haben ihren Anteil daran. Sich einmal vernünftig für sein Fehlverhalten zu entschuldigen, reicht eigentlich aus.

4. Wann und über was hast du das letzte Mal laut gejubelt?

Ich habe das letzte Mal so richtig gejubelt, als der Bundestag die „Ehe für alle“ beschlossen hat. Ich schreibe ab und zu für die L-Mag und hatte das Thema in den letzten Jahren zig Mal auf dem Tisch. Im Grunde genommen war es immer das Gleiche. Die Grünen und die Linke wollten die SPD zwingen, für die „Ehe für alle“ zu stimmen, die SPD war prinzipiell dafür, konnte aber den Koalitionspartner Union nicht vor den Kopf stoßen. Umso überraschender dann die Diskussion, in der Merkel plötzlich von einer Gewissensentscheidung sprach und nicht mehr vom Fraktionszwang. So ganz geglaubt habe ich es damals nicht mehr, dass die „Ehe für alle“ so schnell dann doch noch kommt. Und umso mehr habe ich dann gejubelt. Es ist ein symbolisch wichtiger Schritt, der mir echt viel Freude bereitet hat.

5. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wo würde deine nächste Reise hingehen und wie würde sie aussehen?

Ich würde gerne mal nach Australien reisen. Dort würde ich dann gerne alles mitnehmen: Outback und Kängurus, die Weite der Natur, Ayers Rock, das Trubelige von Sydney und Melbourne. Und wenn ich schon einmal da bin und Zeit hab, gerne auch die Australien Open. Und da Geld ja keine Rolle spielt, möchte ich gerne vier Wochen für die Reise durch Australien Zeit haben. So könnte ich dann auch mal ein paar Tage faul in der Sonne liegen und nichts tun. Das fällt mir manchmal auf Reisen schwer. Dann will ich gerne alles sehen und hetze von einer Attraktion zur nächsten. Beim Flug dorthin würde ich mir das Beste vom Besten gönnen. Denn durch meine 1,90 Meter Körpergröße ist es im Flugzeug oft sehr unbequem und eng. First class also bitte und zwar mit Liegesessel.


Die Bilder in diesem Blogpost sind im Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum entstanden. Känguru, Schwein oder Sams hatte ich zur Bebilderung leider nicht zur Hand, deshalb mussten Frosch und Schildkröte herhalten. 

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7 Comments

  • Reply Smillas Wohngefühl

    Moin,
    was für sympathische Antworten!
    Und beruhigend, dass Dir das beantworten der Fragen auch nicht bei jeder ganz leicht gefallen ist.
    Mir ging es ähnlich, aber gerade das macht es spannend. Nicht nur für den Leser, sondern auch für einen selbst!
    Und Deine Bilder sind grandios!
    Liebe Grüße
    Smilla

    5. März 2018 at 10:01
    • Reply Julius

      Ganz lieben Dank. Ja, ich muss da ganz schön grübeln teilweise 😉

      5. März 2018 at 21:07
  • Reply Haydee

    Echt, für die L-Mag? Verrückt.. ich hatte sie jahrelang im Abbo. Hab aber jetzt schon länger nicht reingeschaut – sollte ich wohl mal wieder tun 🙂
    Das mit dem Lesen von Romanen geht mir ganz genau so. Ich hab hier noch einen ganzen Stapel liegen und zwar seit Jahren, ups… ich habe aber festgestellt, ich kann ganz gut im Sommer auf dem Balkon lesen. Wenn es zum Serien gucken noch zu hell ist (oder um sonst was im Netz zu tun). Von daher habe ich es mir für diesen Sommer wieder fest vorgenommen. Ich werde berichten….

    5. März 2018 at 15:27
    • Reply Julius

      Ich weiß nicht, ob die durch mein Geschreibsel besser wird 🙂

      5. März 2018 at 21:06
  • Reply Nic {luzia pimpinella}

    Deine Antworten machen mir jedes Mal soviel Spaß, Julius!

    Über die Ehe für alle haben wir drei auch sehr gejubelt. Und ich bin absolut Pro-Grünkohl.

    Ganz liebe Grüße
    Nic

    5. März 2018 at 20:06
  • Reply Esther (ateliergraechbodi.ch)

    Lieber Julius

    Antwort 4 ist echt ein Grund zu jubeln. Jeder hat ein Recht auf sein Glück!

    herzlichste Grüsse
    Esther

    10. März 2018 at 10:28
    • Reply Julius

      Yeah, das sehe ich auch so. Liebe Grüße 🙂

      10. März 2018 at 13:04

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